Die Weihnachtsfeiertage nutzen viele von euch sicher, um gemütlich auf dem Sofa einen Film anzuschauen. Hierfür empfehle ich euch wärmstens „Die Geldwäscherei“ von Steven Soderbergh. Erstens spielen in dem Netflix-Film von 2019 wunderbare Schauspieler mit: Meryl Streep, Gary Oldman und Antonio Banderas. Zweitens lernt man was über die Hintergründe von miesen Steueroasengeschäften, wie es sie wirklich gegeben hat.
Der Film beruht nämlich auf wahren Begebenheiten. Es geht um die Enthüllungen der Panama-Papers im Jahr 2016. Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die mittlerweile ihre Geschäfte eingestellt hat, hat viele Jahre lang Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen aus der ganzen Welt bei der Gründung von Offshore-Firmen geholfen. Es entstanden Hunderttausende Briefkastenfirmen, welche zur Steuervermeidung, zur Geldwäsche oder zur Steuerhinterziehung benutzt wurden.
Die komplizierten Geschehnisse werden im Film erläutert anhand der Geschichte der Rentnerin Ellen (Meryl Streep), die ihren Ehemann kürzlich bei einem Unfall verloren hat und damit konfrontiert wird, dass ihr die Auszahlung der vollen Summe der fälligen Unfallversicherung verweigert wird – aus dubiosen Gründen. Ellen fängt an, zu recherchieren und stößt auf eine Kette aus Rückversicherungen, an deren Ende Mossack Fonseca steht. Sehr beeindruckend ist die Szene, in der Ellen eine Offshore-Firma aufsucht und tatsächlich nur Postfächer findet.
Der Film endet mit einem Plädoyer der Schauspielerin Meryl Streep: Sie blickt direkt in die Kamera und sagt, dass das eigentliche Problem nicht die Kanzlei Mossack Fonseca sei, sondern die Gesetzgebung in vielen nordamerikanischen Staaten, die einen Großteil der Steuertricks sogar legal mache. Daran habe sich auch während der Präsidentschaft Barack Obamas nichts geändert. „Die Reform der Finanzsysteme kann nicht länger warten“, verkündet Streep.
Der Film ist aus meiner Sicht einfach sehenswert, weil es um unser weltweites Finanzsystem geht und die damit verbundenen unmoralischen Machenschaften. Nach dem Film war ich motiviert, mehr über das Panama-Paper-Drama zu lesen und mit Freunden darüber zu diskutieren, welche Politik es braucht, um solche unmoralischen Geschäfte in der Zukunft zu vermeiden.
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