Financery wurde vor zwei Jahren von Maria Mann gegründet, die aus der Finanzbranche kommt und früher Finanzdienste für Banken entwickelt hat.
Jetzt bietet sie mir ihrer eigenen Firma nur noch Finanzdienste für Frauen und tut dies sowohl in Deutschland, als auch in Österreich und der Schweiz. Laut Homepage verwaltet ihre Firma schon ein Vermögen von 2.248.000 Euro.
Die Finanzdiensleistung von Financery funktioniert nach folgendem vier Schritte-System:
Zuerst bietet Financery der Frau ein persönliches Gespräch über die eigene finanzielle Situation und Ziele bei der Geldanlage.
Im zweiten Schritt erarbeitet die Firma einen darauf zugeschnittenen ETF-Sparplan. Dieser ist kostengünstig, risikodiversifiziert und "- wenn möglich - mit nachhaltigen ETFs".
Der dritte Schritt ist die Einrichtung eines Depots für die jeweilige Frau.
Und viertens gehört das Management des Portfolios zum Finanzservice von Financery. Die Werteentwicklung des Portfolios soll im Einklang mit den Zielen der Frau stehen.
Financery nutzt Robo-Advisor, d.h. eine Art digitale Anlageberatung mit automatisierter Vermögensverwaltung. Ein Algorithmus analysiert alle verfügbaren Daten und berechnet die optimale Zusammenstellung der ETFs fürs Depot einer jeden Kundin. So wird mit Hilfe des Robo-Advisors ein bestmögliches Portfolio erstellt.
Die meisten von Financery entwickelten Sparpläne bestehen aus 15 bis 20 ETFs mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten. Die Firma erhebt 1% Gebühr auf das jährlich angelegte Vermögen.
Aber können Kundinnen mit Hilfe von Financery ihr Geld wirklich nachhaltig investieren? Financery schreibt dazu auf der Homepage: "Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir unsere Anlagestrategien auf nachhaltige ETFs um. Noch gibt es nicht genügend echte, nachhaltige ETFs, um bereits heute einen ausschließlich nachhaltigen sowie performancestarken, risikodiversifizierten ETF-Sparplan anzubieten – und wir betreiben kein Greenwashing: Stattdessen arbeiten wir an neuen, nachhaltigen Anlagestrategien und stellen automatisch auch bereits bestehende ETF-Sparpläne unserer Kundinnen um."
Daraus schließe ich, dass es für Financery schwierig ist, ein echt nachhaltiges Portfolio für die Kundinnen zu stricken, solange es noch nicht genügend echte nachhaltige ETFs gibt. Logisch!
Nachtrag: Einige Tage nach erscheinen dieses Blogartikels meldete sich Financery bei mir. Langfristig gesehen soll natürlich noch stärker auf Nachhaltigkeit geachtet werden, erklären sie mir. Das Greenwashing bei ETFs, über das ich ja schon geschrieben habe, bedauern auch sie. Alles hänge aber auch damit zusammen, wie wir uns als Konsument*innen verhalten, merken sie an: bewusster, achtsamer Konsum führe zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und dies führe wiederum zu nachhaltigeren Geldanlagen.
Ich stimme zu. Alles hängt miteinander zusammen.
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