Teresa, 36, Projektleiterin bei einem großen deutschen Versicherer, eine Tochter
Kannst du uns kurz deine finanzielle Situation beschreiben? Bist du finanziell unabhängig vom Staat, vom Partner/der Partnerin und der Familie?
Ja, bin ich. Ich arbeite nach meiner Elternzeit im letzten Jahr aktuell Vollzeit im Angestelltenverhältnis bei einem Versicherer. Für kleines Extrageld verkaufe ich Sachen auf Ebay Kleinanzeigen. Das ist mittlerweile ein richtiges Hobby geworden.
Für mein Geld habe ich ein Girokonto, mehrere Tagesgeldkonten und ein Depot mit ETFs und Einzelaktien.
Was ist dein größter jemals gemachter Fehler beim Thema Geld?
Ich habe früher von meinem Opa immer 1 Euro pro Tag bzw. 50 Euro im Monat bekommen. Leider habe ich das Geld komplett verkonsumiert; hätte ich damals schon vom Dreiklang: einen Teil ausgeben, einen Teil sparen und einen Teil investieren gewusst, hätte sich bis heute ein kleines Vermögen angesammelt.
Was ist das Beste, was du in Gelddingen erreicht hast?
Im Jahr 2019 habe ich angefangen, meine Finanzen zu ordnen und systematisch zu sparen. Seitdem habe ich Klarheit darüber, wieviel Geld ich habe und wofür und wieviel Geld ich sparen kann. Interessant dabei war, dass mir aufgefallen ist, dass ich eigentlich schon spare seit ich 6 Jahre alt bin. Damals hat mein Vater ein Konto für mich eröffnet und gefragt, wofür ich spare („Ein Motorboot“). Nur habe ich damals eben nicht systematisch gespart, deshalb ist auch aus dem Motorboot nie etwas geworden. Heute spare ich besser organisiert für meine Altersvorsorge.
Was ist der beste Geld-Ratschlag, den du je bekommen hast?
Es sind in der Tat zwei Ratschläge:
„Bezahle dich immer zuerst selbst!“ Das bedeutet, die Sparrate immer direkt abzubuchen, wenn das Gehalt auf mein Konto geht und nicht das zu sparen, was am Ende des Monats übrigbleibt. Das war ein echter Game Changer und ich bin immer noch erstaunt, wieviel ich damit sparen kann. Außerdem habe ich damit die Gewissheit, mein hart erarbeitetes Geld durch Investition zunächst für mich arbeiten zu lassen und erst dann alle anderen wie meinen Vermieter und meine Abos zu bezahlen. Dass investiertes Geld quasi von alleine durch Dividenden automatisches weiteres Geld für mich erwirtschaftet war noch so ein Aha-Moment.
Das zweite Konzept, dass mich wirklich erstaunt hat, ist der Geldmagnet. Vom Prinzip her auch wieder relativ simpel: auf einem separaten Konto, dem dezidierten Geldmagneten, werden alle Rückzahlungen, Gutschriften, Erstattungen gesammelt, sprich eingezahlt. Und es ist wirklich erstaunlich, wie dieser Magnet schiere Mengen an Geld anzieht.
Meine Bank bietet auch das sogenannte „Restgeld sparen“ an, da wird immer auf 5 Euro aufgerundet bei jeder Transaktion, die mit Karte gezahlt wird, und die Differenz geht auch direkt aufs Geldmagnetenkonto. Diesen Service nutze ich und da kommt eine erstaunlich hohe Summe raus.
Verfolgst du finanzielle Ziele? Falls ja, welche?
Ja, ich will mein Aktien- und ETF-Portfolio weiter ausbauen. Dafür setzte ich mir Jahresziele. Was mir allerdings noch fehlt ist wirklich mal meine Rentenlücke auszurechnen.
Was bedeutet finanzielle Unabhängigkeit für dich?
Ich mag das Wort finanzielle Selbstbestimmung mehr, weil ich gemerkt habe, dass ich immer von jemanden abhängig bin. Sei es mein Arbeitgeber, oder aber die Aktienmärkte oder der Staat z.B. bei der Zahlung von Kindergeld.
Finanzielle Selbstbestimmtheit bedeutet für mich, dass ich so einen guten Überblick über meine Finanzen habe, dass ich selbst entscheiden kann, wie ich mein Leben gestalten möchte und bewusst entscheide, wofür ich Geld ausgebe.
Wer ist die Person, zu der du gehst, wenn du über Geld sprechen möchtest?
Ich spreche sehr viel mit meinem Mann über Geld. Dazu kann ich nur jeden, der in einer Beziehung lebt, ermuntern.
Kennst du deine Einnahmen und Ausgaben genau? Führst du Haushaltsbuch oder nutzt du eine App?
Ich arbeite mit dem sogenannten „Zero-based Budgeting“. Das beutet, dass ich jedem Euro meines Einkommens einen Zweck zuteile. Das klingt jetzt komplizierter als es ist, denn die Zwecke im Sinne von Budgets habe ich einmal definiert und diese gehen dann automatisch per Dauerauftrag von meinem Konto ab. Ein Teil des Einkommens als Budget für Wohnen, eines für Altersvorsorge, eines für Just-for-Fun-Ausgaben, bis jeder Euro verteilt ist. Für die variablen Ausgaben haben wir Wochenbudgets. Wochenbudgets deshalb, damit das Geld auch wirklich bis zum Monatsende reicht. So stelle ich sicher, dass ich jede Woche gleichmäßig viel Budget habe und nicht in der letzten Woche des Monats schon nichts mehr übrig ist.
Hast du Geld investiert? Aktien? Fonds, etc.? Wenn ja, wie?
Meine private Altersvorsorge geht in ETFs in der klassischen Aufteilung MSCI World und MSCI Emerging Markets. Dann habe ich auch noch in ein paar Einzelaktien investiert, einfach in Unternehmen, die ich cool finde. Ich denke mir: Wenn ich kompetent genug bin, mir im Onlineshopping ein paar Schuhe zu kaufen, dann bin ich auch kompetent genug einfach eine Aktie von einem Unternehmen zu kaufen, dessen Produkte ich toll finde. Bei den Schuhen ist das Geld sicher weg. Bei Aktien gibt es evtl. sogar Dividenden. Meine Altersvorsorge baue ich jedoch nicht darauf. Außerdem mache ich beim Mitarbeiteraktienprogramm meines Arbeitgebers mit.
Hast du „grüne Geldanlagen“? Ist dir Klimaschutz/Nachhaltigkeit wichtig?
Ich habe dieses Jahr eine Einmalzahlung in einen nachhaltigen ETF gemacht und habe gemerkt, dass mir dabei ein pragmatischer Ansatz mit Blick auf die Frage, wie nachhaltig der ETF wirklich ist, gut getan hat.
Worein investierst du dein Geld noch? (Gemeint sind nicht nur finanzielle Investitionen, sondern auch andere)
Ich investiere viel in Convenience z.B. Abgabe von Aufgaben im Haushalt und Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit wie Coachings und Osteopathie.
Was würdest du Frauen raten, die sich bisher noch nicht mit ihrer finanziellen Situation auseinandergesetzt haben?
Das Thema Geld kommt zur Frau, wenn es Zeit ist. Und wenn es dann Zeit ist, muss es auch angegangen werden. Der erste Schritt ist dabei immer sich erst einmal selbst zu verzeihen, für alles, was frau bisher finanziell (falsch) gemacht hat. Dann wird ganz klassisch mit der Status Quo Analyse gestartet: Haushaltsbuch führen und einmal alle Schulden und Vermögenswerte zusammentragen.
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