Zuerst klären wir mal, was ein Robo-Advisor eigentlich ist. Dabei handelt es sich nämlich um eine „digitale Geldanlage-Beratung“. Ganz einfach gesagt, steht Robo für Roboter und Advisor für Berater. Es ist also ein Computer, der dir ohne viel Aufwand und Kosten bei der Geldanlage hilft. Dabei verwendet der Computer Algorithmen. Du als Kundin beantwortest ein paar Fragen, z.B. „Wieviel Risiko möchtest du eingehen?“ und schon wählt der Roboter die für dich passende Geldanlage aus. Meist geht es um Fonds oder ETFs.
Inzwischen gibt es auch nachhaltige Robo-Advisor. Zwei davon möchte ich dir heute vorstellen:
1.) Vividam. Dieser Robo-Advisor verwaltet ein Vermögen von 15 Millionen Euro, was im Vergleich zu anderen Robo-Advisorn nicht sehr viel ist. ABER er verfügt über eine erstaunliche Vielfalt beim Fondsangebot. Vividam wählt aus 26 Fonds und einem ETF aus. Die meisten Produkte sind sehr nachhaltig beispielsweise sind Fonds dabei wie Ökoworld, Pictet und der Fonds der Steyler Bank. Bei Vividam ist eine Einmalanlage erst ab 1.000 Euro möglich, einen Sparplan kann man ab 50 Euro pro Monat abschließen. Die Jahresgebühren liegen mit 2,5 – 3% relativ hoch, umfassen aber auch die Fondsgebühren. Die relativ hohen Jahresgebühren lassen sich dadurch erklären, dass eben auch die Fonds, in die investiert wird, relativ hohe Gebühren aufweisen. ECOreporter stuft die Nachhaltigkeit dieses Robo-Advisors als „hoch“ ein. Die Ausschlusskriterien sind streng und über drei Jahre verzeichnet die sicherste Anlagevariante einen Wertzuwachs von 24,3%.
2.) GLS onlineInvest. Dieser Robo-Advisor verwaltet ein Vermögen von 25,6 Millionen Euro und es gibt ihn erst seit Ende 2020. Er hat einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch und legt fast ausschließlich in Fonds an, welche die GLS Bank selbst gestartet oder mitentwickelt hat. Zum Beispiel ist dabei der GLS Bank Aktienfonds und der FairWorldFonds. Eine Einmalanalge ist bereits ab 500 Euro möglich, einen Sparplan kann man sogar schon ab 25 Euro im Monat abschließen. Die Jahresgebühren inkl. Fondskosten betragen 2 – 2,5%. ECOreporter schreibt, dass die Nachhaltigkeit dieses Robo-Advisors „sehr hoch“ ist. Damit gilt er im Vergleich zu Vividam als noch nachhaltiger. Leider kann die Wertentwicklung über drei Jahre noch nicht gemessen werden, weil es den Robo-Advisor noch nicht so lange gibt.
Auf dem Markt gibt es natürlich noch mehr Robo-Advisor, und einige davon geben auch vor, nachhaltig zu sein oder nachhaltige Portfolios anzubieten, wie z.B. klimafonds.de oder VisualVest. Aber lediglich vividam und GLS onlineInvest haben von ECOreporter eine gute Nachhaltigkeitsnote bekommen. Wenn du also einen Robo-Advisor nutzen möchtest, würde ich zu einem dieser beiden raten. Die anderen geben vor, nachhaltig zu sein, haben aber keine anspruchsvollen Auswahlkriterien und sind es deswegen nicht wirklich.
Fazit: Robo-Advisor eignen sich für Frauen, die ohne viel Aufwand in Aktien und Anleihen investieren möchten. Über die Auswahl und die Gewichtung von Fonds müssen sich Frauen bei Nutzung eines Robo-Advisors nicht viel Gedanken machen. Der Preis dafür sind ca. 1 Prozent Servicegebühr pro Jahr plus die laufenden Fondskosten.
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